Daniel Hartmann & Moritz Kathe

DAS ANDERE

Titel der Arbeit

Eine dokumentarische Auseinandersetzung über die Beweggründe altruistischen Handelns. _ Selbstloses tun – selbstloses Tun.  Geht das, gibt es das, ist es sichtbar, wie sieht es aus? Mehrere Monate sollten uns diese kontroversen Fragen umtreiben und sich nicht nur zu einer akademischen Arbeit verdichten. Wir wollten die Fragen neu formulieren, neu gestalten, neue Blickwinkel auftun. Das Ergebnis unserer Neugestaltung sollte fassbar, anfassbar, greifbar und angreifbar sein. Ein Fass sollten wir, nein, wollten wir öffnen. Und auf dem Deckel: zunächst nur ein undefinierbares Wort. Altruismus. Es klingt etwas archäologisch, unantastbar und nach ungelösten Rätseln. Uneigennützigkeit, Nächstenliebe, Selbstlosigkeit – so die unschuldigen Synonyme, allesamt jedoch nicht kantig genug um sie zu greifen. Altruismus ist ein sperriger Begriff, also müssen wir auch auf Sperrgebiet danach suchen. Wir entscheiden: wir wollen uns nicht in den scheinbar endlosen theoretischen Überlegungen und Begriffsbestimmungen verlieren. Wir wollen die wirklichen Beweggründe für selbstloses Handeln entdecken und sichtbar machen. So entscheiden wir uns für Begegnungen und halten nach Menschen Ausschau, die sich als „Geber“ engagieren. Nach solchen, die Modelle der Selbstlosigkeit erdacht oder konzipiert haben. Aber auch nach denen, die Selbstlosigkeit scheinbar erfahren. Knapp zwanzig Interviews mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten vom Obdachlosen bis zum Wissenschaftler sollen uns wie auch anderen das Denken im Sperrgebiet erleichtern. Die Meinungen, Gedanken, Anstöße und Argumente in diesem Buch sind aus der Mitte unserer Gesellschaft gegriffen. Zusammen bilden sie mehr als nur eine bloße Sammlung, sie sollen den Blick schärfen und die Perspektivwechsel eines Kaleidoskops ermöglichen. Meinungen stehen nebeneinander und werden verglichen, Argumentationen hinterfragt. Die Informationen sollen dem Leser einen offenen, unterhaltsamen und multiplen Zugang zum Denken und Handeln des Altruismus ermöglichen. Bei der Gestaltung der Informationen haben wir uns  davon leiten lassen, wie man sich tatsächlich „ein Bild macht“. Es bietet Platz für Detailaufnahmen genauso wie für das große Ganze. Vor allem aber sollen immer wieder Spiegelbilder aufblitzen. Das Buch ist ein Versuch, den Leser zu Selbstreflexion zu inspirieren. Wenn man Altruismus in Begegnungen erfragt, können alte Bilder, können überzogene Weltbilder plötzlich kippen. Möglicherweise müssen dabei auch ein paar pessimistische Dogmen von einer hoffnungslos schlechten Menschheit dran glauben.

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